Zweidrittel der App-Installationen sind unnötig
Das auf mobile Anwendungen spezialisierte
Marktforschungsinstitut App Annie hat eine neue Statistik zur Nutzung von Apps
veröffentlicht. Bei dem globalen Vergleich, der Handy-Besitzer aus Deutschland,
Frankreich, Großbritannien, USA, Südkorea, Japan, China, Indien, Mexiko und
Brasilien berücksichtig, wurde die
Nutzung von mobilen Applikationen analysiert. Ein Ergebnis der Erhebung lautet:
Smartphone-Nutzer haben viel zu viele Apps auf ihren Geräten installiert.
Es ist verlockend und schnell: Mit nur wenig Aufwand lässt
sich eine neue App auf dem Smartphone installieren – Busfahrplan, Taschenlampe,
Bauernhofspiel, Kompass oder Spiegel sind nur einige Funktionen, die die
kleinen mobilen Anwendungen übernehmen. Doch braucht man die alle?
Laut des US-amerikanischen Marktforschungsinstitut nein. In
Deutschland haben die Nutzer durchschnittlich 90 Apps installiert. Davon
werden jedoch nur rund 30 tatsächlich
genutzt. Die Japaner haben sogar rund 105 Apps auf ihren Smartphones und
Tablets, wobei ebenfalls nur 30 Stück tatsächlich verwendet werden. Laut App
Annie werden im Alltag weltweit 9 bis 11 Apps pro Verbraucher genutzt. Die
iPhone- und iPad-Besitzer greifen dabei auf etwas mehr mobile Programme zurück
als die Android-Nutzer.
Die eigene App-Sammlung ausmisten
Auf den Smartphones sind ab Werk bereits zahlreiche Apps
vorinstalliert. Hinzu kommen zahlreiche neue Anwendungen, die der Nutzer
herunterlädt. Da die kleinen Anwendungen aber richtige Speicherfresser sind,
ist es ratsam, nur die Apps zu installieren, die man auch wirklich braucht –
und all die Anwendungen zu deinstallieren oder erst gar nicht herunterzuladen, die
nicht wirklich nötig sind. Dieses Vorgehen hat folgende Vorteile:
- Speicherplatz: Je weniger Apps installiert sind,
desto mehr Speicher steht für Fotos, Videos, Musik und andere nützliche
Anwendungen zur Verfügung.
- Akkuverbrauch: Einige Apps verbrauchen Strom –
auch wenn sie nicht aktiv genutzt werden, da sie unbemerkt im Hintergrund mit
laufen.
- Datennutzung: Viele Apps rufen ständig Daten aus
dem Internet ab. Das gilt auch für Apps, die im Hintergrund laufen und nicht
aktiv eingesetzt werden.
- Privatsphäre/Datenweitergabe: Jede App fordert bei
der Installation ihre Berechtigungen. Dazu zählen etwa der Zugriff auf
Speicher, Standort, Kamera, Medien, Adressbuch usw. Egal, wie die jeweilige App
mit diesen Berechtigungen umgeht, es gilt: Eine nicht installierte App benötigt
keine Berechtigungen und gibt auch keine (privaten) Daten weiter.
- Das Gerät wird übersichtlicher: Je weniger Apps
man auf seinem Smartphone geladen hat, desto schneller findet man das, was man
sucht und desto einfacher wird die Bedienung des Gerätes.
Die meistgenutzten Apps
In den App-Stores von Android, Apple und Co. werden
unzählige Apps angeboten. Doch nur ein kleiner Teil davon ist auch wirklich
nötig. Die meisten Nutzer verwenden regelmäßig Apps für:
- Telefon, Kontakte, WhatsApp, SMS, Google,
Galerie, Kamera und Internet
- Nachrichten-Portale wie Spiegel online, Bild
usw.
- E-Mail, Kalender, Notizen
- Navigation und Auskunft für Bus, Bahn und
Straßenverkehr
- soziale Netzwerke
- Videos, Musik und Hörbücher
Auf diese Anwendungen sollte man sich konzentrieren. Alles,
was darüber hinausgeht, kann durchaus vernachlässigt werden.
Welche Apps man löschen darf und welche nicht
Auf dem Smartphone finden sich neben den selbstinstallierten
Apps auch zahlreiche vom Hersteller vorinstallierte Anwendungen. Nicht alle
davon braucht man wirklich. Doch darf man die löschen oder schadet man damit
dem Smartphone? Hier die Antworten.
- Apps, die man selbst heruntergeladen hat, kann
man auch ohne weiteres wieder löschen.
- Apps, die zusätzlich vom Hersteller des
Smartphones als Werbung für andere Portale mitgeliefert werden, können auch
ohne Probleme deinstalliert werden. Beispiele für solche Anwendungen sind zum
Beispiel Dropbox, hotels.com, Zalando oder Flipboard.
- Apps, die vom Hersteller stammen und als Standard-Apps
auf dem Gerät gespeichert sind wie zum Beispiel Internet-Browser (Chrome),
Wecker/Uhr, Kontakte oder Kamera dürfen nicht immer gelöscht werden. Während es
kein Problem ist, die App für Wecker/Uhr zu löschen, bekommt man mitunter
Probleme, wenn man das komplette Adressbuch deinstalliert. Hierbei ist es
ratsam, sich vorher genau beim jeweiligen Smartphone-Hersteller zu informieren,
bevor man womöglich die falsche App löscht.
- System-Apps und Dienste, die für den Betrieb des
Gerätes benötigt werden, dürfen auf keinen Fall gelöscht werden. Diese Apps werden
in der Regel nicht im Menü aufgeführt, sondern sind nur im Anwendungsmanager
hinterlegt. Bei Android-Smartphones erkennt man die meisten dieser Anwendungen
an dem kleinen grünen Android-Roboter.
Fazit: Aufräumen, aber mit Bedacht
Es ist ratsam, sein Smartphone hin und wieder auszumisten.
Bevor man allerding großreinemacht, sollte man sich vorher genau informieren –
etwa bei Smartphone-Hersteller – welche Apps man wirklich löschen darf. Das
gilt insbesondere für vorinstallierte Anwendungen.