Das mobile Internet macht es möglich, nicht nur zuhause, sondern auch auf dem Weg zur Arbeit oder im Café zu surfen. Doch bevor Nutzer mit Laptop, Smartphone oder Tablet in das mobile Web eintauchen, müssen sie sich durch Anglizismen und ein Überangebot an Internet-Datenflats kämpfen. Daher gilt: Informieren Sie sich vorher genau, bevor Sie sich für einen iPad-Datentarif entscheiden. Sonst kann es schnell teuer werden.
Generell wird zwischen Prepaid- und Postpaid-Internet-Flats unterschieden. Prepaid bedeutet so viel wie „im Voraus bezahlt“. Bei einem Prepaid-Flatrate-Datentarif zahlen Sie Guthaben auf Ihr Prepaid-Konto ein. Erst dann können Sie das Angebot nutzen. Der Vorteil: Prepaid-Laptop-Datentarife haben keine Vertragsbindung, keine Grundgebühr und keinen Mindestumsatz. Solche Angebote eigenen sich vor allem für Nutzer, die selten oder gelegentlich im Internet surfen.
Bei Prepaid-Angeboten wird zwischen Surfpaketen und Tages-Datentarife unterschieden. Bei Surfpaketen gibt es eine Zeit- oder Volumen-Begrenzung. Von wenigen Minuten bis hin zu drei Monaten ist so gut wie alles vertreten. Surfpakete erweisen sich als besonders praktisch, wenn Sie nur kurz etwas im Internet nachschauen wollen.
Der Nachteil: Nach Erreichen der zur Verfügung stehenden Datenmenge wird das Surfpaket nach dem Parkuhrprinzip automatisch beendet – unabhängig davon, ob die gebuchte Zeit abgelaufen ist oder nicht. Wenn Sie beispielsweise ein 30-Tage-Paket gebucht haben, nach 20 Tagen aber das enthaltende Volumen schon verbraucht haben, können Sie die restlichen 10 Tage nicht mehr surfen. Um das Internet weiter zu nutzen, müssten Sie ein neues Surfpaket buchen.
Tages-Datentarife kosten in der Regel wenige Euro pro Tag. Im Gegensatz zu den Surfpaketen können Sie nach Verbrauch des inkludierten Volumens weitersurfen – wenn auch nur eingeschränkt mit maximal 64 Kilobit pro Sekunde im Download.
Es gibt zwei verschiedene Varianten der Tages-Flat: Zum einen werden Tagestarife vertrieben, die ab dem Buchungszeitpunkt 24 Stunden gelten. Zum anderen gibt es Tages-Tarife, die einen Kalendertag gelten (0:00 bis 23:59). Der Nachteil hier: Buchen Sie das Angebot erst am Abend, haben Sie nur noch ein paar Stunden Zeit zum Surfen. Welche Variante angeboten wird, hängt vom Netzbetreiber ab
Neben den Prepaid-Internet-Tarifen gibt es Postpaid-Internet-Tarifen. Im Deutschen könnte man Postpaid mit „im Nachhinein bezahlt“ übersetzen. Bei dieser Variante schließen Sie mit dem Mobilfunkanbieter einen Vertrag ab. Dadurch zahlen Sie die gebuchten Leistungen erst im Nachhinein.
Bei Postpaid-Internet-Datentarifen handelt es sich in der Regel um mobile Datenflats, die über eine monatliche Grundgebühr abgerechnet werden. Der feste Monatspreis deckt alle deutschlandweiten Internet-Verbindungen ab. Das heißt, Sie können so lange und so viel Sie wollen mobiles Websurfen nutzen. Aber: Eine Einschränkung gibt es. Auch hier steht Ihnen ein begrenztes monatliches Volumen für schnelles Surfen zur Verfügung. Nach Verbrauch dieses Inklusivvolumens wird die Übertragungsgeschwindigkeit auf maximal 64 Kbit/s begrenzt. Surfen ist mit diesen Download-Geschwindigkeiten jedoch kaum noch möglich.
Die Vertragslaufzeiten bei Postpaid-Angeboten reichen von einem Monat bis hin zu 24 Monaten. Das Vertragsverhältnis können Sie erst nach Ablauf der Mindestlaufzeit beenden – und zwar in schriftlicher Form. Wichtig: Beachten Sie dabei die Kündigungsfrist. Bei einem Datentarif für iPads Vertrag mit 24-monatiger Laufzeit beträgt diese in der Regel drei Monate.
Mit Internet-Tarifen, die eine Mindestlaufzeit von einem Monat haben, sind Sie flexibler. Gefällt Ihnen das gebuchte Angebot nicht, können Sie es im Folgemonat wieder kündigen. Vertragstarife mit 12 oder 24 Monaten Laufzeit haben hingegen den Vorteil, dass die passende Hardware (zum Beispiel ein USB-Internet-Stick oder Smartphone) zu deutlich günstigeren Konditionen angeboten wird. Zum Teil gibt es die Hardware sogar für einen Euro oder gratis zum Datentarif-Vertrag dazu. Zudem entfallen bei Langzeitverträgen häufig Anschlussgebühr und Versandkosten.
Haben Sie sich für eine Tarif-Variante entschieden, stehen Sie vor der nächsten Frage: Wie viel Download Volumen brauche ich pro Monat? Wenn Sie pro Tag nur Ihre E-Mails lesen wollen, kommen Sie im Monat mit 500 Megabyte aus. Wenn Sie daneben noch chatten und surfen wollen, eignen sich 1 bis 3 Gigabyte.
Konsumieren Sie gelegentlich Videostreams (zum Beispiel über YouTube), sind Sie mit 5 GB im Monat auf der sicheren Seite. Besuchen Sie YouTube häufiger, wären 7 bis 7,5 GB ratsam. Gehören Sie zu den Intensiv-Nutzern, die mehrere Stunden am Tag surfen, Videos streamen oder große Mengen an Daten herunterladen, sollten Sie sich eine Internet-Datenflat mit 10 GB oder mehr zulegen.
Wenn Sie mobil im Internet surfen, stehen Ihnen – je nach Anbieter und Netz – unterschiedliche Surfgeschwindigkeiten zur Verfügung. Generell sollten Sie darauf achten, mindestens in einem Netz der dritten Mobilfunkgeneration (3G) unterwegs zu sein. Hierzu gehören die Techniken UMTS, HSPA (HSDPA, HAUPA) sowie die Erweiterung HSPA+. Im 3G-Datennetz werden Maximal-Speedraten von 7,2 Mbit/s, 14,4 Mbit/s, 21,6 Mbit/s oder 42,2 Mbit/s angeboten. Zur Orientierung: 7,2 Mbit/s entsprechen in etwa einem 6.000er DSL-Anschluss.
Vorsicht: Bei den angegeben Speedraten handelt es sich immer um die theoretischen Maximalwerte. Haben Sie einen Tarif gebucht, der Ihnen maximal 7,2 Mbit/s verspricht, werden Sie diese nur unter äußerst günstigen Bedingungen erreichen.
Mittlerweile stehen in einigen Teilen Deutschlands Netze mit der schnellen Mobilfunktechnik LTE zur Verfügung. Damit erreichen Sie – in der Theorie – Höchstgeschwindigkeiten von 50 bis 225 Mbit/s. 4G wurde zunächst in Gegenden ohne Breitband-Internet ausgebaut. Mittlerweile ist Long-Term-Evolution aber in allen Großstädten und vielen Regionen Deutschlands verfügbar.
In Deutschland gibt es drei Breitband-Netz-Betreiber: Vodafone, Telekom Deutschland sowie Telefónica Germany (O2). Letzterer hatte im Jahr 2014 das Mobilfunknetz von E-Plus übernommen. Teilweise bestehen zwischen den Betreibern große Unterschiede, was die Netzverfügbarkeit und die Geschwindigkeiten betrifft. Bevor Sie sich für ein Netz entscheiden, lohnt es sich, die aktuellen Netztests von Connect, Chip oder Computerbild anzusehen.
Das Telekom-Netz konnte die Netztester in den vergangenen Jahren regelmäßig von seiner Qualität überzeugen. Vodafone folgt in geringem Abstand auf Platz zwei. Das Mobilfunknetz von Telefónica o2 landet auf Platz drei. Es ist etwas langsamer als die beiden Konkurrenten. Dafür sind die Tarife zum Teil deutlich günstiger als bei der Telekom oder Vodafone.
Bevor Sie einen Anbieter auswählen, sollten Sie immer die Netzverfügbarkeit der Standorte prüfen, an denen Sie surfen wollen. Dies können Sie auf den Internetseiten der Netzbetreiber tun. Wenn Sie in einer Großstadt wohnen, dürften Sie keine Probleme mit der Verfügbarkeit und den Download-Geschwindigkeiten haben.