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Verrückt: Darum sind nahezu alle Smartphones in Japan wasserdicht

15. März 2018

Spezielle wasserdichte Handys für Japan

Im Jahr 2013 stellte Sony mit dem Xperia Z sein erstes wasserdichtes Smartphone vor. Was für eine Innovation! Selbst fünf Jahre später scheint dies noch so zu sein. So hat Apple erst im letzten Jahr das erste wasserdichte iPhone auf den Markt gebracht. Hierzulande gibt es mittlerweile einige Geräte, die dem kühlen Nass trotzen. Doch die befinden sich zumeist in der oberen Preiskategorie.

 

In Japan tickt die (Smartphone-)Uhr hingegen anders. Dort gehören wasserdichte Smartphones und Handys schon längst – nämlich seit über zehn Jahren – zum Standard. 2005 kam das wasserdichte Flip Phone Casio Canu 502S auf den Markt. Seitdem haben zahlreiche Hersteller wie Nokia, Fujitsu oder Motorola exklusiv für den japanischen Markt wasserdichte Handys entwickelt.

 

Japanische Smartphones müssen viel Wasser ertragen

Diese Sonderbehandlung hat natürlich einen Grund. Doch der ist ziemlich bizarr: Angeblich lieben japanische Frauen ihr Smartphone so sehr, dass sie das Gerät sogar mit unter die Dusche nehmen.

 

So waren bereits 2012 aus diesem Grund zwischen 90 und 95 Prozent der in Japan verkauften Mobiltelefone wasserfest, wie Panasonic-Mitarbeiter Taro Itakura damals erklärte. Für andere Märkte schien dieses Feature lange uninteressant beziehungsweise nicht umsetzbar zu sein. Stattdessen wurde auf ein anderes Gimmick gesetzt: herausnehmbare Akkus.

 

Wasserdichte versus herausnehmbare Akkus

Weil durch austauschbare Teile undichte Stellen im Gehäuse entstehen können, ist es schlichtweg zu kompliziert, das Gerät gleichzeitig wasserdicht zu machen. „In Japan ist es viel wichtiger, wasserdicht zu sein als in der Lage zu sein, den Akku seines Telefons herauszunehmen“, bestätigt Ken Hong von LG gegenüber Mashable.

 

Natürlich tüfteln die Hersteller an wasserfesten Smartphones  mit austauschbaren Teilen. Dass dies aber eine große Herausforderung darstellt, die nicht immer gemeistert werden kann, hat Samsung mit dem Galaxy Note 7 im Jahr 2016 bewiesen. Damit das Gerät wasserdicht ist, wurden die Teile des Note 7 so eng verbaut, dass die Geräte sich stark erhitzten und zum Teil Feuer fingen oder sogar explodierten.

 

Immer mehr Smartphones werden wasserdicht. Aber Vorsicht: Wasserdicht ist nicht gleich wasserdicht. Daher sollte man einen Blick auf die unterschiedlichen IP-Zertifizierungen werfen, um sicherzustellen, wie wasserdicht das eigene Smartphone wirklich ist. Die meisten Geräte sind nämlich nur gegen Spritzwasser geschützt, nicht aber gegen Tauchgänge.